Unvergessen jener Moment vor
Nur war es weder Baugerüst noch Kunstwerk, sondern das Kunstmuseum. Da wollte ich aber gar nicht rein, sondern in das (architektonisch nicht ganz so aufregende) Museum dahinter:
Violà, das Ōsaka Science Museum. Was man dem Kasten von außen gar nicht ansieht: innen drin ist es wirklich klasse! Es gibt ein Planetarium mit Omnimax und natürlich eine faszinierende Ausstellung zu den Naturwissenschaften.
Als (moderater) Trekkie und Sternenfan bin ich natürlich auch ins Planetarium gegangen, auch wenn die Show ausschließlich auf Japanisch war. Trotzdem habe ich dem Geschehen auf der riesigen Leinwand gut folgen können, gab ja hauptsächlich Bilder (*g*), und ab und an habe ich tatsächlich ein paar Brocken verstanden. Letzteres vor allem zu Anfang, gegen Ende ließ die Konzentration doch arg nach, so daß ich mich ausschließlich auf die Bilder konzentriert habe. Das Thema war der nächtliche Sternenhimmel über Ōsaka (bzw. das, was man davon alles bei einem nächtlichen Stromausfall sehen könnte), es wurden ein paar Sternzeichen erklärt, die Namen einiger Sterne wurden in die Runde geworfen, die Planeten unseres Sonnensystems aufgezählt. Dabei durfte eine wichtige Nachricht nicht verschwiegen werden: daß Pluto der Planetenstatus aberkannt worden ist.
Sehr schön, das ganze. Ich sollte so was öfter machen.
Als die Show vorbei war, sah ich mir die Ausstellung an, die sich über vier Stockwerke erstreckt. Aber was heißt hier Ausstellung? Im obersten Stockwerk gab es ein paar Schaukästen zu unserem Sonnensystem, aber die Hauptidee des Museums besteht darin, Wissenschaft erfahrbar zu machen. Soll heißen: man kann (fast) alles anfassen und ausprobieren. Da macht es dann auch nichts, wenn alles in Japanisch gehalten ist.
So macht Wissenschaft Spaß! Ich meine mich zu erinnern, daß der Flaschenzug auch bei uns im Physikunterricht Erwähnung gefunden hat, aber so anschaulich wie hier kann das keine Schulstunde vermitteln.
Sehr viel Spaß hatten die Kinder (von denen wirklich jede Menge im Museum herumliefen) mit der Drehmomentmaschine. Man stellt sich drauf, setzt das Ding in Bewegung und versucht, die Haltung einer Eiskunstläuferin bei einer Pirouette einzunehmen bzw. zu halten. In der Praxis mußten sich die Mädels unter viel vergnügtem Gekreische und Gejuchze an der Stange festklammern, um nicht zu Boden zu gehen.
Papa darf auch mal an der Maschine drehen ...
Richtig faszinierend waren die elektromagnetischen Kräfte bei dieser Vorrichtung, welche die Kugel in der Luft schweben ließen. Die durfte man natürlich auch anfassen und wieder in der Luft "aufhängen". Gar nicht so einfach, einen ruhigen Moment abzupassen und ein Foto von der schwebenden Kugel zu machen.
Fazit: ein wunderschönes Museum, ideal für Familien mit nicht mehr ganz so kleinen Kindern - und auch für Ausländer geeignet, die des Japanischen nicht mächtig sind. Es erklärt sich wirklich alles von selbst, und es macht Spaß.