Dienstag, September 12, 2006

Mein Weg zur Arbeit, Teil 2

Vor einiger Zeit habe ich mal meinen alltäglichen Weg zur U-Bahn in all seiner Schönheit gezeigt. Das sind aber nur ca. 10 Minuten der Strecke zur Arbeit. Hinzu kommen noch 15 Minuten Fahrt in der U-Bahn und anschließend weitere 10 Minuten Fußweg, bis ich meine Arbeitsstelle erreiche.
Die U-Bahn-Strecke stelle ich eines Tages vielleicht auch noch einmal vor, aber heute gibt es jede Menge Fotos vom letzten Teil des Wegs.


Hier, in der Station Namba, steige ich aus dem (derzeit noch) tiefgekühlten U-Bahnwagen und begebe mich zum Ausgang. Dort stecke ich meine Fahrkarte in die Ticketbarriere. Karten für eine einfache Fahrt schluckt der Automat, meine Monatskarte spuckt er am anderen Ende wieder aus, die brauche ich schließlich noch.


So sieht das aus: Karte reingesteckt, und schon öffnet sich die Barriere. Wer aus Versehen die falsche Karte gekauft hat bzw. weiter gefahren ist als die Karte gültig ist, wird nicht durchgelassen. Das ist aber kein Problem, denn in dem Fall geht man einfach zu dem Automaten links im Bild (mit der lila Seite) und bezahlt den Fehlbetrag. Dann bekommt man eine neue Karte und wird rausgelassen. Das Konzept des Schwarzfahrens ist hier unbekannt. So was macht man einfach nicht.

Von der Ticketbarriere sind es nur ein paar Schritte, und ich bin in dem Teil des Namba Walks, der zum OCAT führt, und in dem Gebäude neben dem OCAT arbeite ich.


Der Namba Walk ist eine riesige unterirdische Einkaufsmeile. In der anderen Richtung geht es noch weiter, aber in den Teil gehe ich selten, weil es nun mal nicht mein Weg ist. Hier sieht es zugegebenermaßen noch eher mäßig aus, aber im Hintergrund ist schon das erste Lädchen zu sehen. Davor muß man nur einen kleinen Schlenker nach links machen, und schon ist man mitten im Gewimmel. Das Lädchen hier im Bild ist übrigens die Drogerie meines Vertrauens - der nette Verkäufer spricht ein paar Brocken Englisch und reduziert seine Sprechgeschwindigkeit, wenn ich versuche, auf Japanisch mit ihm zu kommunizieren. Mit seiner etwas älteren Kollegin fällt die Kommunikation schon schwerer, aber sie ist auch sehr, sehr nett. Hier habe ich vor drei Wochen Medizin gegen die Halsschmerzen bekommen und mich mit westlichen Halstabletten eingedeckt.


Und so sieht es im Namba Walk aus: ein Geschäft neben dem anderen, zwischendurch noch diverse Restaurants und Cafés. Das ist übrigens nur der rechte Gang, alle paar Meter kann man zwischen zwei Geschäften hindurch zum linken Gang hinüberwechseln, wo es genauso geschäftig zugeht. Und von der U-Bahnstation aus geht der Namba Walk in der anderen Richtung noch weiter, ebenfalls "zweispurig", versteht sich. Das hier ist noch der kürzere Teil.


Am Ende des Namba Walks komme ich am Eingang zu einer weiteren U-Bahnstation vorbei, und dann lande ich schon in dieser - ebenfalls unterirdischen - Passage. Das rechts sind zwei Laufbänder. Ich gehe aber meistens links entlang, weil es doch etwas schneller geht. Auf den Laufbändern bleiben die Leute auch gerne stehen, und ich habe selten Lust, mich da vorbeizuschieben. Am Ende wende ich mich nach links ...


... und stehe direkt vor diesem Treppenaufgang mit der kleinen Rolltreppe. Rechts von der dicken Säule in der rechten oberen Ecke befindet sich der kleine Hof vom OCAT.


Hier ist er, mit der markanten Silberkugel in der Mitte. Ein beliebter Treffpunkt, weil den nun mal jeder kennt. Hinter der Kugel sieht man die kleine Bühne. Hier werden in längeren Abständen kleine Jazzkonzerte o.ä. gegeben, auch Tanzwettbewerbe finden hier statt. Normalerweise treffen sich hier regelmäßig viele Jugendliche in mehr oder ausgefallener Kleidung, um Jazzdance, Breakdance oder was auch immer zu üben. Abends sind es naturgemäß mehr als tagsüber, und am Wochenende mehr als unter der Woche. Die Silberkugel wird als Spiegel benutzt, um die eigenen Bewegungen zu kontrollieren. Auch Temperaturen über 30° können sie nicht von ihrem Tun abhalten, aber die paar Regentröpfchen, die heute mittag fielen, schienen Grund genug zu sein, ein Päuschen einzulegen.

Links hinten befindet sich einer der Eingänge zum Untergeschoß des OCAT. Da muß ich rein. Draußen befindet sich eine Takoyaki-Bude (Takoyaki sind gebratene oder frittierte Bällchen mit Oktopusfüllung, eine Spezialität aus der Region. Ich habe mich noch nicht getraut, sie zu probieren.) Drinnen befinden sich auf der rechten Seite erst einmal MacDoof eine Filiale einer weltbekannten Frittenbraterei, dann ein leider verräuchertes pseudo-italienisches Café mit Namen Italian Tomato, dann Hokuo, die pseudo-skandinavische Bäckerei, in der es jede Menge süßer Teilchen gibt.


Des weiteren gibt es noch einen Geldautomaten, eine Drogerie, einen Convenience store, ein pseudo-italienisches Restaurant mit Nichtraucherplätzen (der Salat ist lecker!) und alle paar Wochen einen Flohmarkt, auf dem allerhand Nippes feilgeboten wird.


Ich biege hinter dem pseudo-italienischen Restaurant rechts ab und komme zum San Marino. Hier gibt es leckere Bentos, fertige Mahlzeiten, die man nur noch in der Mikrowelle heiß machen muß. Mein Lieblingsbento ist "Sweet Chili Chicken". Lecker. Aber der anscheinend selbstgemachte Fruchtjoghurt ist auch nicht zu verachten.
Rechts geht es weiter zu den Fahrstühlen, und dann bin ich auch schon da.

2 Kommentare:

Sabine hat gesagt…

Der Namba Walk hat ja - jedenfalls auf dem Bild - richtig Flughafenatmosphäre, find ich. Mal ganz interessant zu sehen, wie Du so zur Arbeit kommst.

Julia hat gesagt…

Takoyaki sind lecker, kann man ruhig mal essen. Ich mag ja sonst kein so Meereszeug, aber die hab' ich schon ein paarmal gegessen. Unsere nette Nachbarin hier hat sie sogar einmal extra für mich mit Käse statt mit Tintenfisch gemacht.