Montag, Januar 30, 2006

Eigentlich...

... wollten Angelica und ich die Tatsache ausnutzen, daß Angelica einen ihrer freien Tage getauscht und heute auch frei hat, und hierhin fahren. Statt dessen sind wir hier gelandet:

Aber der Reihe nach.
Verabredet hatten wir gestern, uns heute um 9:15 bei Starbucks zu treffen und von da die paar Meter bis zum Bahnhof zu laufen.
Heute morgen wachte ich davon auf, daß Claudias Wecker auf der anderen Seite der Papierschiebetür um 9:20 klingelte. Als mein eigener heute morgen um 7:00 klingelte, muß eine temporäre Störung im Raum-Zeit-Kontinuum verhindert haben, daß ich das Klingeln zur Kenntnis nahm. Ich habe absolut nichts davon gehört.
Jedenfalls bin ich dann um 9:20:24 (= 4 Schrecksekunden später) fluchend aus dem Bett gesprungen, habe das Handy angestellt (wie gesagt: meistens ist es aus...) - und es klingelte sofort. Angelica. Bevor ich irgendwas sagen konnte, erzählte sie mir, sie habe die halbe Nacht mit ihrer Mitbewohnerin Myriah gequatscht und danach erst um 7 Uhr morgens einschlafen können. Folglich sei sie viel zu müde, um irgendwohin zu fahren, sondern wolle lieber versuchen, noch drei Stunden zu schlafen. Irgendwann konnte ich ihren Redeschwall unterbrechen: "Angelica, I overslept and I've just got up!"
Wir haben dann vereinbart, uns um 1 Uhr bei Starbucks zu treffen und dann irgendwoanders hinzugehen. Die Wahl fiel auf das Ōsaka Museum of History, weil das eines der wenigen Museen ist, das Montags nicht geschlossen hat.

In dem Museum gibt es eine liebevoll gestaltete Ausstellung zur Stadtgeschichte, angefangen von dem ersten Palast, den es an der Stelle, wo heute das Museum (und nebenan Ōsaka Castle) steht, mal gegeben hat. Hier ein Modell:

Weiter ging es dann mit Ansichten und Ausstellungsstücken aus der Edo-Periode, als Ōsaka zum bedeutenden Handelszentrum aufstieg.

Am Schluß tauchten wir in das Ōsaka der 1930er Jahre ein:


Wir sind eine nachgebaute Straße aus Shinsaibashi entlanggeschlendert, warfen einen Blick in eine typische japanische Wohnung aus den 30er Jahren - interessant.


Ein großes Manko hat das Museum allerdings: die englischsprachigen Erklärungen sind eher rudimentär und auf das allernötigste beschränkt. Da sieht man zum Beispiel ein Paar alte Lederschuhe, die mindestens 1000 Jahre auf dem Buckel haben, und auf dem großen Schild steht schlicht "Leather shoes". So weit war ich auch schon gekommen. Die weiterführenden Erklärungen (von denen es überall jede Menge gab) waren ausschließlich in Japanisch.
Fazit: schön gemacht, aber nur bedingt empfehlenswert.

Das Wetter heute war übrigens total verregnet und diesig. Da hätten wir von Himeji eh nicht viel gehabt.

4 Kommentare:

Sabine hat gesagt…

"temporäre Störung im Raum-Zeit-Kontinuum" - sehr schön ausgedrückt. :-)
Bei mir sind die leider nicht bloß temporär, sondern chronisch. Eiderdaus...

Anonym hat gesagt…

Bummer that you didn't get to Himeji, but the Museum looks like it was fun. That's the one near is to the castle, right?

And LMAO on the oversleep, I was paranoid that I was going to do that today.

Have a good day tomorrow!

Ute hat gesagt…

@ Sabine:
... zumal sich der Wecker (= mein deutsches, hier ansonsten nutzloses) Handy weniger als einen halben Meter neben meinem Kopf befunden hat.

@ Cari:
Yes, it was nice, but it would have been much more fund, if the museum would have been able to give a few more inforamtion than only the name of the given object in English. "Leather shoes" - hm, nice, wouldn't have realized that without help, but - how old are they, where had they been found, were those the shoes of an samurai or of a farmer, ...?

Ute hat gesagt…

Übrigens hat mir Claudia (die die letzten Tage auswärts gepennt hat) heute auf mein Nachfragen hin gesagt, daß sie meinen Wecker am Montag morgen auch nicht gehört hat, obwohl sie ihn sonst IMMER hört. Sonntag hat er aber funktioniert, und am Dienstag auch.
Die Sache wird immer mysteriöser... Bei Star Trek entpuppt sich in solchen Fällen eine Subraumspalte als Ursache der geheimnisvollen Vorgänge...