Heute habe ich mich endlich aufgerafft und bin auf die Suche nach den schönen Plätzen von Osaka gegangen. Und ja, ich bin fündig geworden!
Osaka Castle, die Burg von Osaka, die erste Sehenswürdigkeit der Stadt, stand auf dem Programm. Zur Erinnerung: bei dieser Burg handelt es sich um eine Rekonstruktion aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, das Original ist um 1868 abgebrannt. Deshalb sollte man beim Besuch nicht zu viel erwarten. Also, von außen ist die Anlage schon eindrucksvoll. O.k., das war untertrieben: ich fand's großartig. Und die Aussicht vom Turm ist grandios!! Bloß innen hat man beim Wiederaufbau keine Rücksicht auf Treue zum Original genommen, so daß es innen eben ein stinknormales Museum ist mit vielen Vitrinen und Multimediashows über das Leben von Toyotomi Hideyoshi, der die Burg (also jetzt das Original) hat bauen lassen, und über seine Zeit (zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts).
Die Anlage ist riesig, ein wunderschöner Park, vor allem jetzt, wo sich das Laub inzwischen deutlich zu färben beginnt, und die Burg selbst ist wunderschön (von außen). Mit dem Wetter hatte ich auch unverschämtes Glück, strahlender Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen. Morgen gehe ich nach der Arbeit (morgen habe ich ausnahmsweise keine Abendschicht) noch einmal hin. Das hat einen ganz einfachen Grund: das einzige Manko meiner schönen Digitalkamera besteht darin, daß sich die Akkuanzeige erst dann meldet, wenn der Akku fast leer ist. Das war heute nachmittag dummerweise der Fall. Ich habe insgesamt nur fünf (!) Fotos machen können, dann war Feierabend. Dieses hier ist Foto Nr. 5, aufgenommen von einer freundlichen Japanerin, die mich auf Japanisch und internationaler Zeichensprache fragte, ob sie mich fotografieren solle. Was ich dankend angenommen habe.
Später habe ich noch was total lustiges gesehen: eine Art Shinto-Mönch in seiner Kluft (nicht daß ich jetzt wüßte, wie so ein Shinto-Mönch aussieht, aber ich vermute einfach mal, daß es ein Shinto-Mönch war), stand neben dem Eingangstor mit einer Schale in der Hand und murmelte etwas in einem Singsang, den ich sonst nur aus Fernsehdokumentationen über sibirische Schamane kenne. Ich nehme an, er hat für irgendetwas Spenden gesammelt. Als ich an ihm vorbei war und mir sicher war, daß er in eine andere Richtung sieht, habe ich mich vorsichtig wieder umgedreht, um mir den Knaben etwas näher zu betrachten. Sah doch zu seltsam aus, mit dem großen, fast glockenförmigen Strohhut und seiner Tracht. Mein Blick schweifte weiter nach unten, und was trug der Mann an den Füßen? TURNSCHUHE!! (Gut, sie waren weder weiß noch von einer der einschlägigen Marken, aber es waren doch eindeutig Turnschuhe - weiter hinten stand ein weiterer Shinto-Mönch, und dessen Fußbekleidung sah völlig anders aus.)
Was habe ich mich geärgert, daß der Akku leer war...
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