Sonntag, Oktober 16, 2005

Dreimal werden wir noch wach...

Heute ist Samstag, Dienstag geht’s schon los – die Spannung steigt, der Adrenalinspiegel auch, und ich habe noch sooo viel zu tun! Nämlich:

die Reisetasche auslüften,
den großen Rucksack suchen und ebenfalls auslüften,

etwas Ordnung in meinem Zimmer schaffen,

Altkleidung und –schuhe für die Bethelsammlung aussortieren,

die letzten CDs auf mein Notebook überspielen,

meine Großeltern fotografieren,

Mozilla Firefox auf meinem Notebook installieren (gefällt mir einfach besser als der Internet Explorer),

die Personenwaage im Keller auf ihre Genauigkeit hin testen (am besten mit den fünf Kilo Kartoffeln, die ich heute eingekauft habe),

die automatische Silbentrennung auf meinem Notebook installieren,

meinem Vater den korrekten Umgang mit meinem Drucker erklären,

Gero strengstens verbieten, irgend etwas auf meinem PC zu installieren, deinstallieren oder zu verändern,

den Zettel mit den Adressen vom deutschen Konsulat und dem Goethe-Institut in Osaka wiederfinden,

meine neue Emailadresse bekanntgeben,

Lektion 8 meines Japanischlehrbuchs beenden (damit ich wenigstens das halbe Buch geschafft habe),

die frisch gewaschene Wäsche bügeln,

PACKEN.

Mehr fällt mir momentan nicht ein. Aber das kommt bestimmt noch.

Mit dem Packen fange ich jedenfalls schon morgen an. Ich muß aufpassen, daß ich nicht zu viele Bücher mitnehme. Das Englisch-Wörterbuch muß auf jeden Fall mit (es ist allerdings recht groß und zweibändig), das Russisch-Wörterbuch auch, das Japanisch-Wörterbuch zählt nicht, das kann ich zur Not auch in der Hosentasche mitschmuggeln, ein paar kleine Liederbücher (wer weiß, wozu es gut ist), den einen Okudzhava-Gedichtband (ohne geht’s halt nicht) und als Reiselektüre nehme ich die „Jahrestage“ mit. Da habe ich das ganze Jahr über immer was zu lesen. Wenn ich mit den 1.800 Seiten durch bin, kann ich einfach wieder von vorne anfangen!

Von dem Gedanken, die Gitarre mitzunehmen, habe ich mich schon vor einiger Zeit verabschiedet – und laut Nova kann ich sie auch gar nicht mitnehmen, steht alles in den Infos drin.

Der Ablauf der großen Reise am Dienstag sieht folgendermaßen aus:

Meine Eltern fahren mit mir gegen sieben Uhr morgens mit mir nach Hannover zum Flughafen. Der Flug geht um 9:55, ich soll 90 Minuten vorher da sein. Um 10:35 landet das Flugzeug in Heathrow, dann habe ich Zeit bis 15:30 (da brauche ich wirklich ein dickes Buch!). Um diese Uhrzeit treffe ich mich mit Dom Barber von Nova am Terminal 3 in Zone D beim Check-in Schalter in der Nähe des Infostandes. Er gibt mir mein Flugticket, hilft beim Einchecken und steht bei allen Fragen zur Verfügung. Meine Mitreisenden werde ich da wohl auch kennenlernen.

Um 18:55 fliege ich dann mit Flug JL422 ab. Ankunft in Osaka: 14:55 Ortszeit am 19.10. Am Kansai International Airport (den die Japaner mitten auf dem Meer gebaut haben – *schauder*). Bei der Einwanderungskontrolle muß ich den Paß auf der Seite mit dem Visum und dem eingehefteten CoE aufgeschlagen haben, damit der Paßbeamte nicht auf die Idee kommt, mir ein Touristenvisum in den Paß zu stempeln. Während des Fluges muß ich eine „landing card“ (Zollerklärung?) ausfüllen und diese bei der Einwanderung zusammen mit dem Paß vorzeigen.

Nach der Paßkontrolle geht es zum Zoll (dann ist die landing card wohl doch was anderes). Unterwegs geht es am Gepäckband vorbei. Jeder muß sein Gepäck persönlich vorzeigen.

In der Ankunftshalle warten Nova-Mitarbeiter zur Begrüßung.

Das große Gepäck wird zur Wohnung transportiert, die Kosten dafür übernimmt Nova (DANKE!), und weil das etwas dauern kann, sollte jeder alle nötigen Dinge für die erste Nacht im Handgepäck dabei haben.

Die Nova-Mitarbeiter bringen mich und die anderen dann in die Stadt und zu unseren Wohnungen. Auch diese Kosten übernimmt Nova (noch mal: DANKE!).

Bei meiner Ankunft erfahre ich dann auch, wann und wo die orientation stattfindet. Bis dahin habe ich Zeit, mich mit der Stadt (insbesondere dem Weg zur Arbeit) etwas vertraut zu machen, meine flatmates und andere neue Kollegen kennenzulernen, zuhause anrufen bzw. mailen, und vor allem: Rest! Ausruhen! Jetlag überwinden!

Bei der orientation geht es dann darum, sich gegenseitig kennenzulernen, Formalitäten zu erledigen, die Arbeits- und Mietverträge zu unterzeichnen, ein Bankkonto zu eröffnen und ähnliche Dinge. Ganz wichtig ist auch der Stundenplan für das Training, denn man wird nicht einfach so auf die Schüler und Kursteilnehmer losgelassen. Für alle, die wie ich im Multimediazentrum arbeiten werden, gibt es eine besondere Führung durch selbiges.

7 Kommentare:

Sabine hat gesagt…

Find ich klasse, um was die Nova-Leute sich alles kümmern!

Sach mal, wie groß ist denn eigentlich die Zeitverschiebung zwischen Oeyni und Osaka (Städt mit "O" - Ostock??)?

"Jahrestage" hab ich auch noch hier, allerdings auch noch ungelesen. Sollte ich Dich in Japan besuchen, wäre es wirklich eine gute Reiselektüre. ;-)

Anonym hat gesagt…

Deine japanische Adresse ist ja echt scheußlich! Aber wenn Du ein zu arges Lesebedürfnis hast, kann man ja mal einzelne Bücher per Post schicken. ;-)

Gibt´s von der FAZ keine Internetseite?! Die Zeitung wirst Du im Zug garantiert nicht lesen können!

Auf jeden Fall wünsche ich Dir einen guten Flug.

cu, Antje

PS: Das mit dem Stäbchen wirst Du Dir wohl notgedrungen in kürzester Zeit raufschaffen müssen. :-P

Sabine hat gesagt…

...oder es gibt nur Dinge, die man aufspießen kann (auf die Stäbchen)...

Ich glaub, das lernt sich recht schnell, wenn man dazu gezwungen ist. Hängen die Japaner nicht auch recht tief vor ihrem Teller? Dann ist der Weg zum Mund auch nicht so weit..

Ute hat gesagt…

Natürlich hat die FAZ eine Internetseite. Aber die kann ich im Zug auch nicht lesen! ;-)
gut, ich habe bislang ja auch keine Ahnung, wie voll die Züge in Osaka sind, aber grundsätzlich sollte man mich in solchen Sachen nicht unterschätzen. Wenn ich in einem weißrussischen Dorf jeden Morgen meine Haare waschen oder in der U-Bahn in Osaka meine Zeitung lesen will, dann tue ich das auch!

Sabine hat gesagt…

Ostwestfälischer Starrsinn ;-)
Schadet aber auch nicht...

Wie is'n das nu' mit der Zeitverschiebung?

Ute hat gesagt…

Für solche Fragen reicht es, in meiner Linkliste den Eintrag "Japan bei Wikipedia" anzuklicken. Da findest Du die Antwort.
Kleiner Tip: die Mitteleuropäische Zeit ist UTC + 1.00

Sabine hat gesagt…

Ein einfaches 8h nach vorne hätte mir schon gereicht! ;-)

Guten Flug! (Oder besser: Gute Flüge!!)