Die Japaner haben nun am Wochenende gewählt, nachdem Ministerpräsident Koizumi das Unterhaus vor einem Monat aufgelöst hatte.
Vor einem Monat! Ich glaube, wir müssen dringend unser Wahlgesetz ändern. Allein die Vorstellung, daß der Wahlkampf (zumindest seine heiße Phase) nur einen Monat dauern könnte! Wäre das schön!! Nicht daß ich glaube, der Wahlkampf würde dadurch irgendwie interessanter oder er gewönne mehr Substanz, nein, aber man müßte das ganze Theater nur noch einen Monat lang ertragen!
Die Wahl in Japan hat Koizumi jedenfalls haushoch gewonnen – und das gegen seine Partei, die LDP. Weil viele in der LDP die von Koizumi geplante Privatisierung der Post nicht mittragen wollte, hat er das Unterhaus ja vor einem Monat aufgelöst. Und jetzt hat die LDP das beste Wahlergebnis seit langem eingefahren, und nur wegen Koizumi. Auf die „Abtrünnigen“, die zum Teil eine neue Partei gegründet haben, hat er in deren Wahlkreisen „Attentäter“ aufgestellt, junge, prominente und populäre Gesichter. Und die Strategie scheint ja aufgegangen zu sein.
Was meine Reisevorbereitungen betrifft: mein Reisepaß ist immer noch nicht da. Und beim japanischen Generalkonsulat in Düsseldorf muß ich, sobald ich dieses Certificate of Elegibility habe, meinen Visumantrag persönlich einreichen. Da muß ich also extra nach Düsseldorf fahren! Also, das russische Konsulat in Hamburg, wo ich damals mein Visum für Moskau beantragt habe, ist zwar ein ziemlicher Saftladen, aber da konnte ich meinen Visumantrag immerhin mit der Post schicken – per Einschreiben, versteht sich, sind ja wichtige Dokumente drin. Aber nach Düsseldorf muß ich echt noch selber hin. Ist ja bloß am anderen Ende von Nordrhein-Westfalen. Immerhin kann ich einen frankierten Rückumschlag hinterlegen, dann muß ich nicht drei Tage später (so schnell geht das wohl) wieder hin.
Tja, und was nun gar nichts mit Japan zu tun hat: mein Bruder Gero liegt im Krankenhaus. Samstag nachmittag ist er beim Fußballspiel vor dem Tor gestolpert und mit dem Knie gegen den Torpfosten geknallt. Diagnose: gebrochene Kniescheibe. Montag sollte er operiert werden (deshalb lag der Knabe dann den Rest des Wochenendes vor dem Fernseher auf dem Sofa) und deshalb um sieben Uhr morgens im Krankenhaus erscheinen. Die OP wurde dann immer weiter nach hinten verschoben, dann kam noch ein Notfall, und sie wurde auf den nächsten Tag, also heute, gelegt. In der ganzen Zeit durfte er natürlich auch nichts essen und bekam Flüssigkeit und Nährstofe über den Tropf verabreicht (lecker!). Heute nachmittag war er dann endlich dran, und um acht Uhr abends haben wir ihn dann wieder besucht. Er war gerade erst aufgewacht, hatte Schmerzen – und wollte uns dann auch bald wieder los sein. Mal sehen, wie er morgen so drauf ist.
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