Am Donnerstag, dem 2. November, ging es zurück nach Ōsaka. Diesmal mit dem Flugzeug.
Julia und Jakob brachten mich zum Flughafen in Hanamaki, nicht weit von Kitakami entfernt. Ein kleiner Flughafen, von dem an diesem Vormittag anscheinend innerhalb von vier Stunden ganze drei Flüge starteten. Entsprechend ruhig ging es dort zu. Das Flugzeug war aber dennoch gut ausgelastet.
Anderthalb Stunden dauerte der Flug, und sobald der Flieger sicher in der Luft war, begann ich zu fotografieren.
Auch von oben konnte ich die herbstliche Färbung der Blätter gut erkennen. Die Berge sahen rostrot aus.
Je weiter ich nach Süden kam, desto weniger Rot war zu sehen. So weit war der Herbst noch nicht gekommen. Dafür nahm die Bewölkung zu.
Ich hatte gehofft, vom Flugzeug aus noch einmal den Fuji sehen zu können, aber das Flugzeug flog an der Westküste Japans vorbei. So konnte ich das Japanische Meer und die Insel Sado-ga-shima (in der Vergrößerung ist sie leider ein bißchen undeutlich zu erkennen) sehen - aber eben nicht den Fuji. Schade!
Am Flughafen Kansai angekommen, mußte ich eine ganze Weile auf mein Gepäck warten, aber dann konnte ich endlich zum Bahnhof gehen, um den Flughafenexpreß nach Shin Ōsaka zu nehmen.
Unterwegs kam ich an der Ankunftshalle für internationale Flüge an und wurde fast ein bißchen nostalgisch. Da unten war ich vor gut einem Jahr angekommen, hatte mein Begrüßungspaket von Nova bekommen und, ganz wichtig, Angelica kennengelernt. Die Zeit ist so schnell rumgegangen!
Die Fahrt mit dem Flughafenexpreß dauerte eine gute Dreiviertelstunde.
Die Kansairegion ist sehr dichtbevölkert, das wußte ich ja schon, schließlich wohne ich hier schon eine ganze Zeit, aber nach ein paar Tagen Urlaub auf dem "Land" war ich von dem Häusermeer fast erschlagen. Kaum war der Zug auf dem Festland angelangt, ging es wirklich nur noch an Häusern vorbei, die immer größer und höher wurden, je näher das Zentrum der Großstadt rückte.
Zu Beginn sah es manchmal zwar noch ein ganz kleines bißchen ländlich aus, aber schon nach wenigen Sekunden war der Zug an dem Feld vorbeigerauscht und sauste wieder an Häusern entlang.
Beim Anblick dieser Angler habe ich mich gleich über zwei Dinge gewundert. Erstens: kann man in der Brühe überhaupt was fangen oder halten die Mäner die Angeln nur ins Wasser, weil es sonst zu sehr nach Nichtstun aussehen würde? Und zweitens: fallen die nicht runter? Fast alle hatten sich einen kleinen Sitz ans gemauerte Ufer montiert und saßen praktisch direkt über dem Wasser. Wenn sich da eine Verankerung löst ...
Die Fahrt ging weiter und der Anblick wurde immer häßlicher: der Zug näherte sich dem Zentrum.
Die Bauten wurden immer größer, auch wenn sich immer noch kleine Häuschen dazwischen duckten.
Schließlich passierte der Zug Ōsakas schönstes Gebäude: das Umeda Sky Building, u.a. Sitz des Deutschen Generalkonsulats und des Goetheinstituts. Im Hof zwischen den beiden Türmen wird in wenigen Tagen der Deutsche Weihnachtsmarkt eröffnet.
Nach weiteren fünf Minuten war ich in Shin Ōsaka angekommen, und eine Viertelstunde später war ich wieder in meiner kleinen Wohnung angekommen. Der Rest des Tages verlief unspektakulär: ausgepackt, zwei Ladungen Wäsche gewaschen, eingekauft, Fotos von der Kamera aufs Notebook überspielt, ausgeruht.
Und damit wäre auch dieser Reisebericht endlich abgeschlossen - nur zwei Wochen nach der Rückkehr! ;-)
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