Samstag, Dezember 17, 2005

Der Osaka-Effekt

Mittwoch abend sind Angelica und ich noch einmal zum Weihnachtsmarkt gefahren (Nicole war leider kurzfristig was dazwischengekommen). Und weil das Wetter so schön war, sind wir vorher noch schnell auf das Umeda Sky Building gefahren, um die beste Aussicht auf den Sonnenuntergang zu haben.

Und so präsentierte sich uns das mit Abstand schönste moderne Gebäude Osakas, als wir aus der U-Bahn stiegen: von der Abendsonne rosig angestrahlte Wolken spiegeln sich in der Fassade. Wir haben schon vor ein paar Wochen festgestellt, daß das Umeda Sky Building in der Nacht bei weitem nicht so schön aussieht, wie tagsüber, weil dann die vielen erleuchteten Fenster die einheitliche Fassade des Gebäudes stören. Man kann das den umgekehrten Osaka-Effekt nennen: im Dunkeln wird es häßlich. Bei Osaka im ganzen ist es genau anders herum: wenn die Sonne weg ist, verdeckt die Dunkelheit die ganze Häßlichkeit der Stadt.
Und der beste Ort, der Stadt bei ihrer allabendlichen Schönheitskur zuzusehen, ist das Floating Garden Observatory auf dem Umeda Sky Building.
Wenn man die 700 Yen Eintritt bezahlt und im 33. Stockwerk aus dem Lift steigt, geht es auf der spektakulären Rolltreppe zwischen den beiden Türmen weiter aufwärts.

Ich mache ein Foto von Angelica auf der Rolltreppe, die dreht sich um und wundert sich: "I saw a lightening here, but the heaven's too clear for it..." Angelica, das war meine Kamera!!!!


Oben angekommen, konnten wir der Dunkelheit beim Anmarsch praktisch zusehen, so schnell geht das hier. Das obere Bild ist eines der ersten, die ich gemacht habe, während das untere nur wenige Minuten später entstanden ist.
Nach längerem Vergleich meiner Fotos mit dem Stadtplan bin ich zu dem Schluß gekommen, daß auf dem hier der Teil von Osaka zu sehen sein muß, in dem ich wohne. Wenn ich in der U-Bahn (die den Fluß - den Yodogawa - überirdisch überquert) zur Abwechslung mal darauf achten würde, wie die Brücke aussieht, dann könnte ich es natürlich mit viel größerer Sicherheit sagen, aber so kann ich nur vermuten, daß die Brücke mit dem weißen Bogen (oder die direkt daneben) die U-Bahn-Brücke ist, und dann muß man sich die Strecke nur noch etwas weiter denken, und da wohne ich dann. Ungefähr.

Das hier ist auch der Yodogawa, nur etwas näher zur Mündung hin. Das bedrohlich Schwarze im Hintergrund sind keine Wolken, daß sind die Berge. Irgendwo davor liegt der Itami-Flughafen - habe ich schon mal erwähnt, daß ich in seiner Einflugschneise wohne?

Im Westen: Sonnenuntergang und Mündung des Yodogawa in die Bucht von Osaka!

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