Montag, November 07, 2005

Shitenno-ji

Wochenende! Dieses Mal stand der Tempel Shitenno-ji auf dem Programm, die zweite große Attraktion von Osaka nach Osaka Castle (und, genau wie letzteres, eine Rekonstruktion aus Beton).
Shitenno-ji ist der erste staatliche buddhistische Tempel Japans und daher auch besonders wichtig. Und es ist auch der erste buddhistische Tempel, den ich in meinem Leben besucht habe. Und es wird garantiert nicht der letzte gewesen sein.

Die Architektur von Shiteeno-ji ist beeindruckend, allein schon die fünfstöckige Pagode im Zentrum ist einen Besuch wert. Wenn man die 300 Yen bezahlt hat, um in den Innenbereich des Tempels gehen zu können ("Are you a student?" fragte mich die nette Ticketverkäuferin - leider nein, sonst wäre ich für 200 Yen reingekommen), kann man den großzügigen Innenhof mit einer riesigen, sorgfältig geharkten Kiesfläche bewundern. War das jetzt mein allererster Zen-Garten? Keine Ahnung. Liegen in Zen-Gärten nicht immer auch irgendwelche sorgfältig arrangierten Steine herum?

Zen-Garten oder nicht: die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt, ist überwältigend. Der Straßenlärm ist zwar im Hintergrund immer vorhanden, aber er stört nicht. "Ruhe" ist ja nicht unbedingt gleichzusetzen mit "Stille". Die ganze Atmosphäre strahlt eine einzige Ruhe aus, es ist unglaublich friedlich, im Hintergrund wird in regelmäßigen Abständen eine große Gebetsglocke geschlagen - herrlich!!
Ich mag diese Fahnen! Es sieht sooooo schön aus, wenn sie leicht im Wind flattern. Warum gibt es so was nicht in Deutschland?!

Freilaufende Schildkröten im Teich von Shitenno-ji!!
(Elisas Kommentar zu diesem Foto: "I hope they won't eat them!")

Am Rand des riesigen (o.k. - für japanische Verhältnisse riesig) Geländes waren mehrere solcher Gebetsplätze (? es gab leider keine englischen Erklärungen). Aber wer sind diese freundlichen Gestalten auf den Felsen?


Man kann vermutlich in jedem Reiseführer nachlesen, daß der Herbst die beste Zeit für Reisen in Japan ist. Zum einen natürlich wegen der Farben (Ginkgos werden übrigens so richtig gelb - das kommt hier jetzt bloß nicht so gut rüber). Für nächsten Montag habe ich mir eine Fahrt nach Kyoto vorgenommen, um den berühmten Park von Shugaku-in Rikyu in herbstlichen Farben zu besichtigen. Drückt mir die Daumen, daß ich wieder so ein Glück mit dem Wetter habe wie heute.
Das ist nämlich der zweite Grund dafür, warum man am besten im Herbst nach Japan fährt:
Wir schreiben heute den 7. NOVEMBER , und ich war ohne Jacke unterwegs!!

3 Kommentare:

Sabine hat gesagt…

Gestern in Heidelberg (6.11., aber warm genug, um mit Sommermantel rumzulaufen) habe ich auch einen richtig gelben Ginkgo-Baum gesehen und mir auch ein Blatt ans Revers gesteckt. Sehr hübsches leuchtendes Gelb, muß ich neidlos anerkennen. Foto folgt per mail (oder blog).

Andreas hat gesagt…

Wie schon von Sabine geschrieben: hier ist es wohl ebenso warm wie "da drüben". Rad fahren in kurzer Hose und mehr als ein Sakko habe ich in der Mittagspause draußen auch nicht an!

So ein schicker Kiesgarten würde sich auch bei mir gut machen. Ich kann ja so Blumenzeugs auf 'n Haufen nicht leiden. Schöne ebene Kiesfläche - oder eben kurzer Rasen. Klasse.

Sabine hat gesagt…

Ich habe mir gestern die(se) Bilder mal auf einem viel größeren Bildschirm angesehen als meine 14" hergeben - schick! Wirklich schön... Da hat sich die Investition in die Kamera doch glatt mal gelohnt. (Meine schwächelt in letzter Zeit immer mehr).