Die Fahrt von Osaka nach Nara dauert ca. 40 Minuten, kostet schlappe 540 Yen - und dazu kam allerschönstes Herbstwetter!!
Vom Bahnhof (der privaten Kintetsu Line) muß man nur fünf Minuten zu Fuß gehen, und schon erreicht man den Nara-koen, eine riesige Parkanlage mit jeder Menge alten Tempeln darin.
Der erste, an dem ich vorbeikam, ist der Kofuku-ji, gegründet Ende des 7. Jh., war in den folgenden Jahrhunderten auch sehr bedeutend, da von einem Mitglied der einflußreichen Fujiwara-Familie gegründet, aber als diese Familie an Einfluß verlor, nahm auch die Bedeutung des Tempels ab. Wenn ich meinen Reiseführer richtig interpretiere, muß die Anlage früher auch mal größer gewesen sein, aber die übriggebliebenen Gebäude sind schon eindrucksvoll genug.

Nein, dieses Bild ist nicht irgendwie unscharf, das täuscht - schuld sind die Kiefernnadeln. Sieht eigenartig aus, stimmts? Ist in natura aber genau so!

Eine, wenn nicht die Hauptattraktion von Nara ist der Tempel Todai-ji, gegründet 745, mit der Großen Buddha-Halle, dem Daibutsu-den. Lauter Rekorde: das größte Holzgebäude der Welt beherbergt Japans größte Buddha-Statue.
Ein paar Maße gefällig? 57,01 m breit, 50,48 m lang und 48,74 m hoch. Die ursprüngliche Halle war übrigens noch um ein Drittel größer! Aber da die alten Zeiten in Japan selten friedlich waren (und wenn doch mal Ruhe herrschte, dann gab es garantiert ein Erdbeben), ist die Halle im Verlauf der Geschichte einige Male zerstört worden. Das, was man heute bewundern kann, ist eine Rekonstruktion von 1709. Dennoch: beeindruckend, wahnsinnig beeindruckend!!

Und das ist also die größte Buddha-Statue Japans. Sie ist14,98 m hoch, allein der Kopf ist 5,41 m lang. Und ein Auge ist knapp über einen Meter lang!
Auch die Statue hat im Verlauf der Jahrhunderte arg leiden müssen: im 9. Jahrhundert fiel ihr Kopf nach einem Erdbeben ab, bei einigen Feuern sind Körperteile geschmolzen - im Grunde besteht die Statue aus einem bunten Flickenwerk, was aber überhaupt nicht auffällt.

Nach meinem Besuch im riesigen Daibutsu-den ging es ostwärts ein wenig den Berg hinauf Richtung Nigatsu-do (auf dem Foto das Gebäude oben im Hintergrund).




Einen bedeutenden Shinto-Schrein gibt es natürlich auch, den Kasuga Taisha, der größte Schrein in Nara. Auch er ist über 1200 Jahre alt und umfaßt wieder ein riesiges Gelände mit vielen Möglichkeiten zu Einkehr und Gebet.


Das hier hat mich ja wirklich verblüfft: waren die Wikinger etwa auch in Japan?!

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen