Am Samstag vormittag bin ich also, wie mit dem freundlichen Nova-Mitarbeiter verabredet, erneut ins Reisebüro getigert und habe mir einen früheren Flug raussuchen lassen und den dann auch gleich gebucht. Statt von Düsseldorf fliege ich jetzt von Hannover (aber immer noch mit Lufthansa), das ist von Bad Oeynhausen aus einfach schneller zu erreichen, zumal ich ja auch so früh wie möglich beim Check-in (gibt’s dafür eigentlich auch ein schönes deutsches Wort?) sein muß. Abflug in Hannover um 9:55, Ankunft in Heathrow um 10:35. Das sind fünf Stunden bis zum angeordneten Treffpunkt mit dem Nova-Mitarbeiter, der mir mein Flugticket übergeben wird. Das sollte ausreichend sein.
Dem stimmte auch die freundliche Nova-Mitarbeiterin zu, die ich gestern vormittag an der Strippe hatte. Mit dem Flug ist also alles in Ordnung. Ich habe sie dann noch gefragt, ob in dem Brief mit dem CoE, den ich für heute erwartet hatte, auch schon die Informationen über meine Unterkunft enthalten seien. Nein, sagte die freundliche Nova-Mitarbeiterin, diese Informationen erhielten sie in der Regel erst zehn bis zwölf Tage vor der Abreise.
Gestern abend (o.k., gestern nacht, kurz vor Mitternacht), als ich meine Emails abrief, stellte ich fest, daß ich ca. eine Stunde nach besagtem Telefonanruf eine Email von Nova mit genau diesen Informationen bekommen hatte. Ich weiß also endlich, wo ich wohnen werde. Besser gesagt: ich weiß jetzt, wie das heißt, wo ich wohnen werde, aber wo das ist – keine Ahnung!
Das CoE wurde heute übrigens tatsächlich vom Postboten gebracht. Nur da ich dummerweise gerade zu dem Zeitpunkt unter der Dusch stand, konnte ich nicht an die Tür gehen, und da dieses wichtige Dokument als Einschreiben verschickt wurde, fand ich dann nur einen Zettel in einer undefinierbaren Mischung aus Grün und Blau, auf dem drauf stand, ich könne mir das Einschreiben beim Postamt abholen – aber nicht heute! Mist, Mist, Mist...
Zum Glück kommt es jetzt noch nicht auf jeden einzelnen Tag an. Nach drei Tagen ist das Visum fertig, das lasse ich mir dann vom Konsulat als Einschreiben zuschicken – und da werde ich garantiert früher aufstehen!
Warum ich das Einschreiben allerdings erst morgen abholen kann, ist mir unbegreiflich.
Na ja, Ärgern hilft jetzt auch nichts. Zurück zu den Informationen über meine Wohnung (damit Sabine in ihrem Kommentar nicht wieder so viele Fragen stellen muß ;-)):
Die Miete beträgt monatlich 63.000 Yen (das sind umgerechnet etwa 464 Euro) und wird automatisch von meinem Gehalt abgezogen. Die erste Miete wird – da ich keinen vollen Monat darin wohne – nach tagen berechnet und beträgt 26.419 Yen (das habe ich jetzt nicht umrechnen lassen). Der Preis ist natürlich ziemlich happig, zumal die Wohnung a) entsprechend den japanischen Gepflogenheiten sehr klein ist und ich sie mir b) noch mit zwei Kolleginnen teile. Andererseits sind alle Nebenkosten schon mit drin, sie ist möbliert, es gibt zwei in japanischem Stil eingerichtete Zimmer und eines, das in westlichem Stil eingerichtet ist, ein Wohnzimmer, Küche, Bad, WC und closet (wohinter sich, wie ich eben durch einfaches Nachschlagen im Wörterbuch herausgefunden habe, nicht etwa ein zweites Klo, sondern ein Wandschrank verbirgt. Einen Balkon gibt es auch.
Herd, Kühlschrank, Waschmaschine, Toaster, Küchengerät, Tisch, Stühle, Fernseher, Videorecorder, Staubsauger, Bügeleisen und vorhänge sind auch schon drin. Ebenso Betten inklusive Bettwäsche.
Wie groß die Wohnung genau ist, weiß ich allerdings nicht. Die Raumgröße wird in Japan traditionell in Tatami-Matten gemessen, mit denen viele Wohnräume ausgelegt sind. Die sollen im Sommer angenehm kühl und im Winter angenehm warm sein. Und man darf nur barfuß oder in Socken darauf herumlaufen. Die Größe einer Tatami-Matte wird in den Infos von Nova mit ungefähr 3 x 6 Fuß angegeben. Das hilft mir ungemein. *beißende Ironie* Bei Schlafräumen in der Größe von sechs bzw. 4,5 Tatami-Matten gehe ich aber mal von Bienenwaben aus.
Meine Mitbewohnerinnen heißen Barbara und Elisa (aus Datenschutzgründen verzichte ich auf die Nennung der Nachnamen). Barbara kommt aus Großbritannien und ist schon am 29. September eingezogen. Elisa ist Italienerin und kommt einen Tag nach mir an.
Schön, daß ich nicht mit Deutschen zusammenwohne. Da habe ich eine reelle Chance, mein Englisch aufzupolieren, was bekanntlich auch bitter nötig ist.
Und ich glaube, daß die Italienerin auch einen Ofen braucht (Lasagne! Pizza!). Wenn in der Wohnung noch keiner von unseren Vorgänger(inne)n steht, dann werden wir uns bestimmt über eine Anschaffung einig werden, da bin ich ganz optimistisch.
2 Kommentare:
Wahrscheinlich - so meine Theorie - kann man Post, die nicht im Briefkasten gelandet ist, erst am nächsten Tag abholen, weil der Postler die Sendung ja erst noch in seiner Tasche rumträgt und erst wieder in der Post abliefern muß, wo sie erst mal "katalogisiert" werden muß etc. Und Beamte sind ja bekanntlich nicht so schnell... ;-)
A propos viele Fragen stellen: beantworte sie doch mal! Was ist es denn nun für eine Digicam geworden??? Stelle die Fragen ja nicht aus Langeweile, sondern weil es mich durchaus interssiert.
Eine Canon Digital IXUS 40. Teurer als geplant, aber gut zu bedienen, klein, handlich, leicht, ästhetisch auch ansprechend - und ein "Gut" von der Stiftung Warentest.
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