Gestern war in Japan Feiertag (die Frühjahrstagundnachtgleiche - was für ein Wortungetüm), darum fiel mein Japanischunterricht aus. Ich hatte also ein wirklich langes Wochenende vor mir, das ich natürlich auch entsprechend nutzen wollte. Für Dienstag hatte ich mich mit Cari und George zu einem Ausflug nach Kyōto verabredet, und am Montag wollte ich dann einen kurzen Besuch in Kōbe unternehmen. In dieser Stadt, bei uns vor allem durch das verheerende Erdbeben von 1995 zu trauriger Berühmtheit gelangt, bin ich bislang nur einmal gewesen, und zwar zu den Luminarie im Dezember, die an eben dieses Erdbeben erinnern. Bei diesem Besuch war es in der Stadt stockdunkel, so daß ich außer der Festbeleuchtung nicht viel von der Stadt gesehen habe.
Meinem Reiseführer fällt zu Kōbe nicht wirklich viel ein, und auch Cari, die sonst immer jede Menge Sehenswürdigkeiten in der betreffenden Stadt plus den bestmöglichsten und günstigsten Weg dorthin kennt, konnte mir nur Nankin-machi empfehlen, Kōbes Chinatown.
Sehr klein, aber auch sehr interessant und so ziemlich genau das, was man sich als unbedarfter Westler so unter "Asien" vorstellt: kleine Gassen mit jeder Menge Geschäften.
Im Zentrum von Nankin-machi, d.h. an der Kreuzung der zwei großen Gassen, befindet sich ein kleiner Platz mit einem netten Pavillon, Steinskulpturen der zwölf chinesischen Tierkreiszeichen und jeder Menge hübscher Lampions. Was die Flugzeuge dazwischen zu suchen haben, bleibt mir allerdings ein Rätsel.
Wie bereits gesagt, sehr klein - einmal die lange Gasse rauf und runter, dann einmal kurz die kurze Gasse zur horizontalen, ein paar kleine Nebengäßchen, und das war es dann auch schon - die aber sehr viel "asiatisches" Flair versprühen.
Mit Restaurants, jeder Menge Freßbuden ...
... und einem Laden mit gefälschten Souvenirs aus aller Welt. Diese Hähne sollen ja portugiesisch sein. Sagt meine Mutter, die so einen zu Hause rumstehen hat.
Das Wetter in Kōbe war herrlich, zwar immer noch nicht wieder so warm wie noch vor zwei Wochen, aber auch nicht mehr so kalt, und vor allem trübte kein Wölkchen den strahlend blauen Himmel.
Cari hatte mir zwar schon gesagt, ich brauchte mir das Erdbebendenkmal nicht anzusehen, weil es da nichts zu sehen gäbe, aber ich bin doch noch hingegangen. Zum einen war es nicht weit, die Sonne lachte, und dann wollte ich die Sache doch mit meinen eigenen Augen sehen. Manche Dinge sind ja doch Geschmackssache. Ich ging also hin, sah mich kurz um und stellte fest:
Cari hatte recht.
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2 Kommentare:
Well I wish I hadn't been right about this, but yes, there are times you have to see it with your own eyes. Kobe is an odd place. It's almost as if it didnt know where to go after the earthquake's destruction.
Nice Japanortuguese roosters :)
See you tomorrow.
Hach, Blüten... *seufz*
Wenn ich was weißes auf Bäumen sehe, dann denke ich derzeit: "och, nicht schon wieder Schnee...!"
Freue mich derzeit über jede Blüte, auch wenn sie "nur" fotografiert ist... hach, Blüten... *seufz*
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