Der erste Blick in meinen Stundenplan heute: LESSON, LESSON, REC, LESSON, LESSON, BREAK, LLESSON, LESSON, LESSON. REC? Was, um alles in der Welt, ist REC?!
REC, erklärte mir eine Kollegin, bedeutet Record. Aha. Was für ein Record?
Also: es geht um die neuen Unterrichtsmaterialien. Die "Engländer" haben die neuen, überarbeiteten Materialien bereits, und wir werden sie hoffentlich auch bald bekommen. André ist da sehr zuversichtlich, daß es nicht mehr lange dauert. ("Was heißt 'nicht mehr lange'? In einem Jahr oder in zwei Jahren?", fragt eine langjährige Kollegin. André hofft auf das nächste halbe Jahr.) Und für diese neuen Materialien müssen die Dialoge neu aufgenommen werden, und es werden noch Leute gesucht, die die tollen neuen Dialoge (mal ehrlich: kann sich irgendjemand an einen intelligenten Dialog in einem Fremdsprachenlehrbuch erinnern?!) sprechen. Die sollen wohl auch als CD zum Lehrmaterial verkauft werden.
Jedenfalls sollte ich testweise ein paar Dialoge sprechen, zumindest jeweils eine Rolle aus dem Dialog. Im standby room in der 15. Etage wurde ich von Serge abgeholt, einem Franzosen mittleren Alters, der schon einige Jahre bei Nova arbeitet. Meine Stimme gefällt ihm - keine Klicks (Schnalzgeräusche, die manche wohl beim Sprechen produzieren und nur auffallen, wenn man die Stimme von einer CD hört, und nerven, wenn man dieser Stimme längere Zeit zuhören muß - und die er zwar am Computer aus der Aufnahme entfernen kann, aber nur mit extrem hohem Zeitaufwand). "Did you realize, that I have a little problem with my 's'?" Nein, mein Lispeln ist ihm nicht aufgefallen. Gut, in den Stunden (und bei der Aufnahme) spreche ich ja immer extra langsam und deutlich, damit die Schüler mich auch verstehen, und da kann ich mich auch mehr auf meine "s" konzentrieren als in einer normalen Unterhaltung. Serge war nach den Aufnahmen sehr zufrieden, und wenn Robin, der deutsche Obertrainer, meine Stimme auch gefällt, dann wird das wohl nicht mein letzter REC gewesen sein.
Aber jetzt hat erst einmal mein Wochenende begonnen!! Und ich fahre morgen mit Alexis (aus New York) nach Kyoto. Und wenn wir uns verlaufen, dann wissen wir schon, was wir dann machen müssen: Steve und David waren vor anderthalb Wochen in Nara und haben sich auf dem Rückweg zum Bahnhof verlaufen. Keiner von beiden spricht Japanisch - was tun, wenn man die Leute nicht versteht? Die beiden erinnerten sich, an einer Nova-Filiale vorbeigekommen zu sein (Nova ist in Japan wirklich allgegenwärtig: Reklame in der U-Bahn und im Fernsehen, ein dichtes Netz von kleinen Filialen, ...), gingen dahin zurück, marschierten durch die Tür und sagten: "Hello, we work in the Osaka office. How do we get home?"
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